Probendisposition in kurzen Stücken

14.09.2021 13:39
#1 Probendisposition in kurzen Stücken
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Bei kurzen Stücken und wenn man seinen Chor gut kennt, kann man auf eine detaillierte externe Probendisposition verzichten und diese direkt in die Noten notieren.
Dann reicht ein einfacher grober Ablaufplan (Stück 1, Stücke 2, Pause, Stück 3)
Wenn ich im Kirchenchor eh jede Woche dieselben 3-4 Stücke probe und da auch jede Woche wieder Stimme für Stimme durchgehen muss, erspart mir diese Methode einige Planungszeit.

Ich notiere mir das wie im Beispielstück.
Ich probe grundsätzlich retrosequenziell, aber lasse zuerst (in jeder Probe!) alle die Melodie 2x singen. Das kann auch dann mal mit der 4. Strophe sein.
Alle Unterstimmen sollen damit wahrnehmen, was sie gleich begleiten werden.
Dann beginne ich mit dem letzten Abschnitt (der – wie hier – auch sehr kurz sein darf).
Die Stimmenabfolge mache ich wie es sinnvoll ist – hier im letzten Abschnitt halt S und dann B, sowie A und dann T, weil die Stimmen jeweils etwas Eigenständiges singen.

Grundsätzlich ist aber bei Stücken, in denen eine Melodiestimme von drei Stimmen begleitet wird (und wo die Melodie in einem Abschnitt nicht durch die Stimmen wandert) die beste Herangehensweise:
Melodie.
Bass.
Melodie+Bass.
Rest.
Der Bass gehört (neben der Melodie) zu den „melodischen Stimmen“ – die anderen Stimmen sind „sprechende Stimmen“.
Deshalb ist bei dem Crüger-Satz die Probenreihenfolge immer S, B, S+B, A, (evtl. S+A+B), T, A+T, Tutti

Darüberschreiben tue ich mir diese (gesetzmäßige) Reihenfolge nur, damit ich nie in der Probe zweifle oder von meinem Plan abweiche, weil es mir zu kleinteilig vorkommt (= ich mich langweile und lieber große Abschnitte proben will).
Einfach nur ein Strich als Abschnittshinweis ist (mir) nicht verbindlich genug.

Nach einigen Proben lasse ich die Abschnitte dann (ohne nochmals die Einzelstimmen durchzugehen) sofort S+B und A+T singen, bevor ich das Stück zusammensetze.

Diese Methode erspart etwas Vorbereitungszeit im Kirchenchor, bzw. wenn kurze Stücke geübt werden.

Das Mantra bleibt aber bestehen: Probendisposition schreiben, retrosequenziell und kleinteilig proben.
Dann wird jeder Chor gut klingen.

PL

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