Lieber Steffen, ich nehme die Anregung gerne auf und habe diesen Artikel deshalb auch verschoben.
Irgendwo habe ich im Nebensatz erwähnt, dass es für Sänger sehr schwer ist Lob anzunehmen (ich finde die Stelle gerade nicht) - genau wie für uns Dirigenten, weil wir eben auf s Negative fokussieren.
Man sollte seine Sänger darauf hinweisen einfach danke zu sagen, wenn jemand lobt.
Irgendwo kommt auch mal vor, dass Sänger sich auf eine kleine Sache fokussieren, die schlecht lief, aber der Rest lief gut und schon war das Konzert schlecht (auch hier fehlt mir gerade der Artikel).

Ganz so rigoros wie du es schreibst würde ich meine Sänger nicht einen Maulkorb verpassen.
Wenn sie unbedingt das Bedürfnis haben sich über misslungene Stellen zu unterhalten, dann soll das ihr Recht bleiben.
Ich versuche sie (weil das in meinem Fall ja Erwachsene sind) über die Verständnisschiene zu animieren nicht zu hart mit sich selbst ins Gericht zu gehen.
Bzw. sollte etwas 'Schlimmes' passiert sein (man musste z.B. das Stück neu beginnen), werde ich in der Probe danach beruhigend auf den Chor wirken, damit beim nächsten Mal kein so großes Niederlagengefühl entsteht.
Am Ende steht und fällt es mit zwei Dingen: deiner Erwartungshaltung und der der Sänger.
Wenn du Fehler als Chance zum Lernen kommunizierst und auch selbst einen konstruktiven Umgang mit Fehlern vorlebst werden deine Sänger das auch können.
Der Maulkorb wird niemals zu einem konstruktiven Umgang mit traumatischen Erlebnissen führen (und nichts anderes sind Fehler auf der Bühne für manche Sänger).
Viele Grüße und nochmals Danke für die Anregung!